Baden-Württemberg zeigt die Zukunft der Mobilität

Eigens zur digitalen Hannover Messe hat die Landesagentur e-mobil BW zusammen mit ihren Netzwerkpartnern das Fachprogramm „New Mobility Made in Baden-Württemberg“ rund um neue Technologien für den Antriebsstrang, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) auf die Beine gestellt und zeigt: Baden-Württemberg bereitet dabei den Weg in ein neues klimafreundliches Mobilitätszeitalter.
Alle Beiträge der fünf Sessions sind als Video-on-Demand kostenlos abrufbar.
Programm:
Session 1, The software-defined vehicle
Zum Veranstaltungsauftakt erläuterten Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie sie in ihren Organisationen den bestimmenden Trend Software nutzen. Eric Sax vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betonte dabei auch die Schwierigkeit, Daten von Wirtschaftsunternehmen für die Forschung zu erhalten und forderte mehr vertrauensvolle Partnerschaften. Erdinc Yesilkaya von der Bertrandt Gruppe zog mit dem Hashtag #changeofmindset sein Fazit, um einen Wandel hin zu software-getriebenen Fahrzeugen erfolgreich zu gestalten. Christian Schyr von AVL Deutschland hob die Problematik enormer Datenmengen hervor, die im Rahmen von software-defined vehicles entstehen und erläuterte, wie KI hierbei unterstützen kann.
In einer abschließenden Panel Diskussion wurden die Erkenntnisse für die erfolgreiche Umsetzung des Software-Trends gebündelt: Erstens stets Neues auszuprobieren und zweitens in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen sowie externe Partner zu vertrauen.
- Software architecture for future car generations, Prof. Dr.-Ing. Eric Sax, Karlsruhe Institute of Technology (KIT)
- Business transformation – transition from an engineering company into a one-stop shop development partner for interdisciplinary mobility solutions in/outside of the vehicleppa, Erdinc Yesilkaya, the Bertrandt Group
- Artificial intelligence for the selective near-real-time recording of scenario and manoeuvre data when testing highly automated vehicles, Dr.-Ing. Christian Schyr, AVL DEUTSCHLAND GmbH
Session 2, New added value through key components
Software ist das Trend-Thema, dennoch zeigte die zweite Session des Programms eindrucksvoll, wie Unternehmen und Forschung in Baden-Württemberg alte Schlüsselkompetenzen für neue Wertschöpfungsmodelle weiterentwickeln. Jürgen Fleischer vom KIT stellte heraus, dass die Stärke Baden-Württembergs in einem flexiblen und agilen Produktionssystem liegt und das zugleich die Chance ist. Die Relevanz von elektrischen Antrieben für die Einhaltung der Flottengrenzwerte zeigte Thomas Pfund von Schäffler Automotive auf. Thomas Speidel von ads-tec Energy ging auf die Bedeutung von „High Power Charging“ ein. Eine weitere Schlüsselkomponente, die Brennstoffzelle, war Thema des Vortrags von Markus Hölzle vom ZSW.
- New value creation by introducing agile production concepts, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Fleischer, KIT
- Motors for future powertrains – key component or commodity?, Thomas Pfund, Schaeffler Automotive Buehl GmbH & Co. KG
- Storage-based high-power charging, Thomas Speidel, ads-tec Energy GmbH
- HyFab-Baden-Württemberg – Research factory for fuel cells and hydrogen, Prof. Dr. Markus Hölzle, Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
Session 3, Automated and Connected Driving
Der dritte Themenblock beschäftigte sich mit automatisiertem und vernetztem Fahren. Dabei wurden vier Forschungsprojekte in Baden-Württemberg vorgestellt:
- TAF BW ist ein Reallabor für autonomes Fahren, auf dem Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren erprobt werden – und zwar im Alltagsverkehr auf allen Arten von öffentlichen Straßen.
- U-Shift ist ein modulares Fahrzeugkonzept, das Fahrmodul und Transportkapsel voneinander trennt. Das Fahrmodul kann in Kombination mit verschiedenen Kapseltypen sowohl zum Transport von Personen als auch von Gütern eingesetzt werden.
- An der Universität Ulm wird in verschiedenen Projekten an einer intelligenten Infrastruktur geforscht: Eingebaute Sensoren am Fahrzeug erstellen ein Umgebungsmodell. Somit werden von Häuserreihen oder Bäumen verdeckte Verkehrsteilnehmende sichtbar.
- Mit vernetztem und automatisiertem Fahren im ÖPNV befasst sich auch das Projekt RABus. Der Fokus liegt auf den Potentialen von öffentlichen Verkehrsmitteln im ländlichen Raum, etwa einem flexiblen Angebot 24/7 sowie die Umsetzung der „last mile“.
Herausforderungen und Chancen von vernetztem und automatisiertem Fahren wurden in der anschließenden Paneldiskussion aufgegriffen – vom Rechtsrahmen über den Wandel der Zuliefererrolle bis hin zur Datenerhebung und -transparenz. Dabei wurden auch die Herausforderungen durch Abwanderung von Innovationen diskutiert, insbesondere die Produktion und Implementation der in Baden-Württemberg entwickelten Neuheiten.
- Experiences from the autonomous driving test field, Baden-Württemberg, Dr. rer.nat. Alexander Viehl, FZI Research Centre for Information Technology
- U-Shift – meeting the requirements of future urban road traffic, Prof. Dr.-Ing. Tjark Siefkes, German Aerospace Center (DLR)
- Supporting connected automated vehicles with intelligent infrastructure, Dr.-Ing. Michael Buchholz, Ulm University
- Are we ready yet? How to get automated driving onto the road with RABus, Dr.-Ing. Ulrike Weinrich, FKFS Research Institute of Automotive Engineering and Vehicle Engines
Session 4, Next Generation value creation
Auch jungen Unternehmen bot das Mobilitätsfachprogramm eine Bühne. In der vierten Session zum Thema „Next Generation Value Creation“ stellten sich fünf Start-Ups mit ihren Mobilitätslösungen vor: SciMo (E-Motoren), EDI GmbH (AI, Software), Fifty2 technology (Simulationen, Software), eliso (Ladelösungen) und chargeIQ (Ladeinfrastruktur/Ladelösungen).
In der Start-up Panel Diskussion sprachen die Gründer über ihre Herausforderungen im letzten Jahr durch Corona, über Unterstützungsangebote in den einzelnen Phasen der Gründung sowie über die Vorteile der Gründungskultur in Baden-Württemberg. Das gemeinsame Fazit für eine erfolgreiche “Next Generation” lautete: Neben einer guten Idee, dem richtigen Team und dem nötigen Startkapital braucht es am Ende auch ein bisschen Glück.
- New electric motor technology for challenging applications, Dr.-Ing. Markus Schiefer, SciMo – Elektrische Hochleistungsantriebe GmbH
- Dynamic risk management (DRM) for safe navigation and driving, Dr.-Ing. Thomas Freudenmann, EDI GmbH
- Virtual materials – real insights. Improving functionality and safety in the early development stage with PreonLab, Dr. Markus Ihmsen FIFTY2 Technology GmbH
- What is missing most? AC & DC charging stations and the role of the new charging platform “cosmix”, Johannes Brodführer, eliso GmbH
- How does sharing EV charging points generate value for owners and users?, Stephan Dengler, ChargeIQ GmbH
Session 5, Autonomous and Connected Driving in Ontario / Canada
Quelle: e-mobil BW GmbH