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CyberForum: Zwei Tage voller Austausch im Kompetenzzentrum KARL

Am 18. und 19. Januar 2024 fand das vierte Konsortialtreffen von KARL statt, bei dem Vertreterinnen und Vertreter aller elf Unternehmenspartner und neun Wissenschaftspartner zusammenkamen. Das regionale Kompetenzzentrum „KARL – Künstliche Intelligenz für Arbeit und Lernen in der Region Karlsruhe“ wird vom Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken (ILIN) der Hochschule Karlsruhe koordiniert. Gastgeber waren die Institute für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (ifab) sowie Produktionstechnik (wbk) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Sie gewährten spannende Einblicke in die Lernfabrik des wbk, in der mehrere Demonstratoren von KARL präsentiert werden.

Foto der Veranstaltung
Quelle: CyberForum e.V.

KARL macht Auswirkungen von KI auf Lernen und Arbeiten greifbar


Künstliche Intelligenz hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitswelt sowie auf ihre Organisationsstrukturen und Aufgabengebiete. In der Forschung werden fortlaufend neue Methoden und Instrumente entwickelt, um diesen Wandel aktiv zu gestalten und die Arbeitswelt von morgen zu prägen. Als eines von elf regionalen Kompetenzzentren deutschlandweit, das die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Lern- und Arbeitswelt untersucht, verzahnt KARL diese Forschungsergebnisse enger mit der betrieblichen Praxis und der Ausbildung. Das Ziel dabei ist es, die Auswirkungen von KI auf das Lernen und Arbeiten greifbar zu machen und den Wandel zu gestalten.


KI-Lösungen und Zukunftsstrategien


Im Zentrum des ersten Tages standen anschauliche und interessante Präsentationen zu menschenzentrierten und vertrauenswürdigen KI-Anwendungen in den Domänen Mobilität, Produktion, Wissensarbeit und Bildung. Hierbei wurde unter anderem der Demonstrator der Kinemic GmbH präsentiert und erklärt. Es handelt sich dabei um ein KI-basiertes Assistenzsystem, das Werkerinnen und Werker zukünftig bei der Montage und bei wiederkehrenden Schraubvorgängen unterstützen soll. Es erfasst Vibrationen und schlägt Alarm, wenn ein Schraubvorgang ausgelassen wurde, was die Fehleranfälligkeit erheblich reduziert. Kognitive und physische Belastung sind im produzierenden Gewerbe alltäglich. Mitarbeitende können bei steigenden Anforderungen durch komplexere Produkte und Produktionsprozesse durch den Einsatz von KI-basierten Assistenzsystemen wie diesem, gezielt unterstützt werden. Bereits auf der Hannover Messe im Frühjahr 2023 wurde eine solche KI-Lösung vorgestellt und stieß auf großes Interesse beim Fachpublikum.


Die Einsatzfelder von KI sind beinahe unbegrenzt, die Herausforderungen im Hinblick auf das Arbeiten und Lernen jedoch auch. Daher hat KARL die folgenden fünf Themenfelder identifiziert, die zentrale Fragestellungen aufgreifen und übertragbare Antworten auf diese geben: Einsatzpotenziale von KI, Nachvollziehbare KI-Entscheidungen, Kompetenzen für und durch KI, Umgang mit Daten sowie Ethik und Recht. Am zweiten Tag fand in einem interaktiven Format ein Austausch zwischen den Verantwortlichen der Use Cases und den Gestaltungsfeldern statt, bei dem diese Themen im Mittelpunkt der Diskussion standen.


Es ergaben sich vielfältige Ansatzpunkte für die beteiligten Praxispartner, die angebotenen Methoden zu nutzen und in ihre Lösungen zu integrieren. Darüber hinaus wurden Aktivitäten für die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit sowie außenwirksame Veranstaltungen besprochen und konkretisiert.


Über das Kompetenzzentrum KARL


KARL ist eins von aktuell elf regionalen Kompetenzzentren, das die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Lern- und Arbeitswelt untersucht. Ziel von KARL ist es, menschenzentrierte, transparente und lernförderliche, KI-unterstützte Arbeits- und Lernsysteme zu konzipieren und in konkreten Praxisanwendungen vorzeigbar zu machen. Die Region Karlsruhe mit dem nationalen Digital Hub angewandte KI und einem der führenden IT-Cluster in Europa bietet dafür großes Entwicklungspotenzial. Konsortialführer ist die Hochschule Karlsruhe. Projektpartner sind neben neun Forschungs- bzw. Transferpartnern auch elf regionale Unternehmen. Bis 2025 wird KARL vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp acht Millionen Euro gefördert.