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MEDICA: Personalisierte Lösungen werden durch die Digitalisierung neuen Schub erhalten

Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz hat am zweiten Messetag der internationalen Leitmesse MEDICA (14.11.17) in Düsseldorf den baden-württembergischen Gemeinschaftsstand besucht. Die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH organisierte gemeinsam mit Baden-Württemberg International einen Rundgang, bei dem Schütz sich ein Bild von den Themen machen konnte, die die baden-württembergische Unternehmen derzeitbewegen. Neben den Chancen durch die Digitalisierung wurde auch deutlich, dass die neue Medizinprodukteverordnung kleine Unternehmen aus Baden-Württemberg gefährdet.

 

Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz besuchte den baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der MEDICA. Während des Standrundgangs informierte Sie sich über die Herausforderungen und innovative Produkte innerhalb der Branche. (v.l.n.r.: Jasmin Omer, Marina Schmid, Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr, Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz, Jennifer Olbrich, Belinda Schäpe, Stefan Ernst, Werner Vogel, Prof. Dr. Ralf Kindervater, Dr. Joachim Wekerle) © Peter Schmalfeldt

Baden-Württemberg ist mit ca. 47.000 Beschäftigten und 818 forschenden, entwickelnden
und/oder produzierenden Unternehmen der größte Medizintechnikstandort in Deutschland.
Ansatzpunkte, um die Potentiale der Medizintechnik enorm zu erweitern, böten sich unter
anderem durch konsequentes Nutzen der Chancen, die die Digitalisierung biete, so die
Staatssekretärin: „Unter anderem personalisierte Lösungen werden durch die Digitalisierung
weiteren Schub erhalten und somit für unsere Wirtschaft immer bedeutender. Das Potenzial
personalisierter Wertschöpfung ist derzeit noch kaum erschlossen und wird insbesondere auch
im Bereich von Gesundheit und Medizin erwartet.“ Das Land unterstütze diesen
Wachstumsbereich insbesondere auch durch die Förderung wirtschaftsnaher und anwendungsorientierter Forschungsprojekte.

Die Landesagentur Baden-Württemberg International (bw-i), die den Gemeinschaftsstand
organisierte, war zusammen mit der Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg GmbH
und 34 innovativen baden-württembergischen Unternehmen vertreten. Im Rahmen des
Standrundgangs konnte sich die Wirtschaftsstaatssekretärin, begleitet durch die
Geschäftsführungen von bw-i und BIOPRO, über Herausforderungen der Branche, wie
beispielsweise den Brexit oder die neue europäische Medizinprodukteverordnung sowie über
innovative Produkte informieren.

Insbesondere die neue Medizinprodukteverordnung stellt die Branche vor vielfältige
Herausforderungen, z.B. wie den Bedarf an Fachkräften im Bereich Qualitätsmanagement und
Zertifizierung sowie fehlende Kompensationsmöglichkeiten von Mehrkosten aufgrund neuer,
höherer finanzieller Aufwendungen durch die neuen Anforderungen im Bereich der
Rezertifizierung aller Produkte ohne die Möglichkeit einer Kompensation durch höhere
Produktpreise. „Gerade für die vielen Klein- und Kleinstunternehmen in Baden-Württemberg
mit deren breiten Produktportfolios stellt die neue Verordnung der EU eine echte
Bestandsgefährdung dar. Wir müssen daher alles Machbare und das auch noch schnell tun,
um Maßnahmen zu entwickeln, die den Unternehmen helfen können, die vor ihnen stehenden
Problemstellungen zu meistern. Wir werden daher mit dem Wirtschaftsministerium zeitnah
einen Aktionsplan entwickeln, um den Unternehmen, bei denen es am meisten brennt, zu
helfen“, so Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH,
der Innovationsagentur des Landes für den Sektor der Gesundheitsindustrie und der
Entwicklung einer Bioökonomie.

„Baden-Württemberg muss zur Stärkung seiner Zukunftsfähigkeit neue Wertschöpfungsfelder
erschließen. Medizintechnik und Gesundheitsindustrie sind äußerst wachstumsstark und
forschungsintensiv und bieten viele Potentiale, um zur Stärkung dieser Zukunftsfähigkeit
beizutragen. Denn viele unserer kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Baden-
Württemberg spielen im internationalen Wettbewerb der Medizintechnik ganz vorne mit“,
betonte Schütz.

„Medizinprodukte sind und bleiben unentbehrlich für Gesundheit und eine bessere
Lebensqualität bis ins hohe Alter. Die Medizintechnik leistet aber nicht nur einen wichtigen
Beitrag für eine effiziente Gesundheitsversorgung, sie ist ein bedeutender Wirtschafts- und
Arbeitsmarktfaktor“, so Katrin Schütz.


Weitere Informationen:
Die MEDICA findet jährlich im November in Düsseldorf statt und ist die größte unter den
Medizintechnikmessen weltweit. Ausstellungsschwerpunkte der MEDICA sind
Elektromedizin/Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnik,
Labortechnik/Diagnostica, Physiotherapie/Orthopädietechnik, Bedarfs- und
Verbrauchsartikel sowie Medizinische Dienstleistungen und Verlagserzeugnisse.

Die Messe hat sich als internationales Weltforum der Medizintechnik etabliert – mit 5.100
Austellern aus 66 Ländern in diesem Jahr. Durch ihre hohe Internationalität ist sie die
ideale Plattform für Standortmarketing und Exportunterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen. Rund 60 Prozent der Besucher kamen in diesem Jahr aus
dem Ausland, im Einzelnen aus 130 Nationen.

Quelle: BIOPRO