Sie sind hier:

microTEC Südwest begrüßt neues Investitionsprogramm für Mikroelektronik

Der Spitzencluster und Fachverband microTEC Südwest begrüßt die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums, bis 2020 Investitionsmittel in Höhe von 1 Milliarde Euro für die Halbleiterund Sensorikindustrie bereitzustellen. Die neue Beihilfe-Regel der Europäischen Kommission ermöglicht es zukünftig, innovative Hightech-Investitionen staatlich zu fördern, von denen auch die Clustermitglieder profitieren sollen.

„Die bereitgestellten Investitionsmittel stärken nicht nur den großen Mitgliedern von microTEC Südwest wie Robert Bosch oder Micronas den Rücken, sondern erleichtern auch kleinen und mittleren Unternehmen notwendige Investitionen am Standort Baden-Württemberg vorzunehmen. Damit wird die führende Rolle von Baden-Württemberg als Schlüsselstandort für Mikrosystemtechnik und cyber-physische Systeme weltweit weiter ausgebaut“, freut sich die Geschäftsführerin von microTEC Südwest, Dr. Christine Neuy.

Mit der Verabschiedung des Regierungsentwurfs zum Haushalt 2017 stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) 850 Mio. Euro für ein Investitionsprogramm zur Mikroelektronik zur Verfügung. Insgesamtwerden für die Jahre 2017 bis 2020 eine Milliarde Euro an Investitionszuschüssen zur Verfügung stehen. Das Programm soll 2017 gemeinsam mit anderen EUMitgliedsstaaten als sogenanntes „wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse“ (IPCEI) starten und in den folgenden Jahren Investitionen in Deutschland in Höhe von mindestens 3,3 Milliarden Euro auslösen.

Schlüsselmitglieder von microTEC Südwest wie Robert Bosch in Stuttgart und Reutlingen sowie Micronas in Freiburg sind im deutschen IPCEI-Konsortium aktiv. Doch auch die kleinen und mittleren Unternehmen im Spitzencluster leisten wichtige Beiträge für den Standort und können vom neuen Programm profitieren: Neben der Firma RoodMicrotec, die bereits in 2016 größere Investitionen in ihrem Kernbereich der Halbleitertestung vornimmt, investiert auch das Mitglied Feinmetall am Standort Herrenberg rund sechs Millionen Euro in die Produktion und die Entwicklung von Prüfkarten für die Halbleiterindustrie: Neue Reinräume und Produktionsanlagen, Testequipment und eigens für Feinmetall konzipierte Spezialmaschinen sorgen für mehr Kapazität, niedrigere Fehlerquoten und eine Verkürzung der Durchlaufzeiten.

Bundesminister Gabriel betonte in einer Stellungnahme: „Die Mikroelektronik ist einzentraler Baustein für den industriellen Innovationsstandort Deutschland. Daher werden wir  gemeinsam mit anderen EU‐Mitgliedsstaaten ein Investitionsprogramm Mikroelektronik als wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse (IPCEI) starten. Damit setzen wir für Europa ein deutliches innovationspolitisches Signal zugunsten von Wachstum und Wohlstand durch Hightech‐Investitionen. Der Bund stellt hierfür bis 2020 eine Milliarde Euro an Investitionszuschüssen zur Verfügung. Die Wirtschaft hat zugesagtzusätzlich über 2,3 Mrd. Euro an Investitionen in innovative Produktion zu leisten. Das ist ein gutes und wichtiges Signal für den Innovationsstandort Deutschland.”

Die Europäische Kommission  hat mit den Beihilfe‐Regeln  für ein Important Project of Common European Interest (IPCEI) die Möglichkeit eröffnet, innovative Hightech‐Investitionen staatlich zu fördern, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Für den Bereich Mikroelektronik wurde ein solches Projekt in den letzten Monaten gemeinsam von der Industrie und den beteiligten Staaten erarbeitet. An diesem Vorhaben  von gemeinsamem europäischen Interesse  im Bereich  Mikroelektronik wollen sich neben Deutschland mehrere Länder  (u. a. Frankreich,  Italien, Niederlande, Österreich, Großbritannien) beteiligen. Laut  der Projektplanungen für das  IPCEI zur Mikroelektronik  gehen die  beteiligten  europäischen Unternehmen von einem einmaligen zusätzlichen Investitionsvolumen von etwa 6,5  Mrd.Euro für die Jahre 2017 bis 2020 aus.

Der Spitzencluster microTEC Südwest unterstützt vor allem die mittelständischen Mitglieder, sich in dasKonsortium einzubringen. In einem nächsten Schritt muss in Abstimmung mit den beteiligten Staaten eine Notifizierung der öffentlichen Beihilfe für dieses IPCEI gegenüber der Europäischen Kommission erfolgen.