Sie sind hier:

Virtual Dimension Center: Virtual Reality und Augmented Reality im Handel

Der virtuelle Gang durch einen Shop ist längst keine Fantasie mehr. Die Grenzen zwischen stationärem und Onlinehandel beginnen zu verschwimmen. Viele aktuelle Smartphones verfügen bereits über Funktionen, die das Eintauchen in fiktive Welten ermöglichen. Am 21. Juli 2018 veranstaltete das Virtual Dimension Center (VDC) Fellbach neben einem „Tag der offenen Tür” einen Thementag zum Einsatz virtueller Techniken in Handelsanwendungen.

VDC-Vorstandsvorsitzende und Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull begrüßte die Anwesenden. Prof. Christoph Runde stellte danach das neu erschienene Weissbuch des VDcs zu Virtuellen Techniken im Handel vor: Das Whitepaper des VDC stellt die zahlreichen Anwendungsfelder Virtueller Techniken im Handel dar und zeigt Trends in diesem Bereich auf.

In der Podiumsdiskussion beleuchteten dann Hilmar Pfister (Pressesprecher des Handelsverbands Württemberg), Dr. Christoph-Michael Pfefferle (Koordinator Digitalisierung Amt für Wirtschaftsförderung Fellbach), Florian Gruner (Geschäftsführer des Stadtmarketings Fellbach) und Prof. Dr. Christoph Runde (Geschäftsführer Virtual Dimension Center Fellbach) das Thema.

Einsatzmöglichkeiten ergeben sich für Unternehmen sowohl extern für Kommunikation und Distribution, als auch intern für die Optimierung ihrer Produkte, Shops und Geschäftsprozesse. Neue Simulations- und Visualisierungsmethoden bieten vielfältige Möglichkeiten der dreidimensionalen Online-Produktpräsentation. Diese reicht von 3D-fähigen Webshops bis zu 3D-Konfiguratoren zur Erzeugung kundenindividueller Varianten. Dabei ist die 3D-Erfassung von Produkten über automatisierte Scanner-Systeme mittlerweile relativ einfach zu realisieren.

Neue Möglichkeiten bietet auch der Einsatz von Augmented Reality (AR) auf mobilen Endgeräten: AR-Anwendungen erlauben es Kunden, vor Kaufabschluss einen realistischen Eindruck von beispielsweise Möbeln oder Haushaltsgeräten in ihrer künftigen Umgebung zu erhalten. Laut einer Studie von Splendid Research sind 71,4 Prozent der Verbraucher interessiert an der Nutzung von AR, wobei die beliebtesten AR-Funktionen die Darstellung von Produktinformationen, Angeboten und Produkt-Standorten sind. Unternehmen reduzieren ihr Warenangebot vor Ort, bieten aber in ihren Marken-Stores digitale Schauräume in denen die einzelnen Produkte in allen Formen, Farben und Größen digital verfügbar sind.

Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Unternehmensintern lassen sich Virtuelle Techniken beispielsweise für Ladensimulationen oder Mitarbeitertraining einsetzen. Virtuelle Evaluationen des Laden- und Verpackungsdesigns sind, verglichen zu entsprechenden Feldversuchen, weitaus günstiger und flexibler in Bezug auf das Testen unterschiedlicher physisch-realer Varianten. Virtuelle Trainingsszenarien helfen dem Verkaufspersonal sich besser auf reale Verkaufsgespräche vorzubereiten. Aufgrund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ist davon auszugehen, dass der Einsatz Virtueller Techniken für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im Handel weiter an Bedeutung zunehmen wird.

Das Whitepaper wurde im Rahmen des vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg geförderten Projekts „Digitallotse Baden-Württemberg“ erstellt.

Quelle: VDC Fellbach